Schlaganfallvorsorge
Die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) ist eine Erkrankung, die Herz, Gehirn,
Arme, Beine und auch die Nieren und den Darm betreffen kann und zu einer
Verengung der Blutgefäße führt. Wenn sich eine solche Engstelle dann ganz
verschließt, kann es durch Sauerstoffmangel in Teilen des Gehirns zu einem
Schlaganfall kommen. Derartige, durch Arteriosklerose verursachte Engstellen
können auch eine Quelle für Bruchstücke sein, die mit dem Blutstrom
fortgeschwemmt werden und nachfolgende kleinere Blutgefäße verstopfen
können. Daher werden Engstellen (Stenosen) in den Halsschlagadern, sofern sie
einen bestimmten Schweregrad erreicht haben, mit einer Operation oder mit
einem Stent behandelt, um einem Schlaganfall vorzubeugen. Ob eine solche
Operation der Halsschlagader erforderlich ist, hängt vom Schweregrad der
Einengung des Gefäßes ab und auch davon, ob man schon einmal einen
Schlaganfall gehabt hat oder nicht. Wenn eine Operation eigentlich erforderlich,
aber aus technischen oder anderen Gründen nicht möglich ist, dann kann ein
Metallgitter (Stent) in die Halsschlagader eingesetzt und damit das Risiko für
Wichtig aber ist es, bereits das Entstehen solcher Engstellen zu verhindern.
Hierzu gehören ein gut eingestellter Blutdruck und eine gut behandelte
Zuckerkrankheit, sofern diese besteht, sowie der Verzicht auf das Rauchen,
nichtmedikamentösen Hilfen (Verhaltenstherapie). Weiters spielen die
Cholesterinwerte eine große Rolle. Der Blutspiegel des sogenannten „schlechten“
Cholesterins (LDL) gehört unter bestimmte Grenzwerte gesenkt. Wie niedrig
diese Grenzwerte sind, hängt davon ab, ob man schon einmal einen Schlaganfall
oder Herzinfarkt gehabt hat und ob zusätzlich Bluthochdruck oder
Zuckerkrankheit bestehen. Der erste Schritt zur Cholesterinsenkung ist, die
Ernährung umzustellen und cholesterinreiche Nahrungsmittel einzuschränken.
Der Körper produziert jedoch selbst auch Cholesterin. Daher müssen häufig noch
cholesterinsenkende Medikamente (Statine) eingenommen werden. Körperliche
Betätigung wirkt vorbeugend auf Gefäßerkrankungen des Gehirns, indem die
genannten Risikofaktoren Bluthochdruck, Zucker- und Cholesterinspiegel günstig
Patienten mit Bluthochdruck können neben sportlicher Betätigung und
Blutdruckregulierung beitragen. Die DASH-Diät („Dietary Approaches to Stop
Hypertension“) ist eine 2000-Kalorien-Diät, die folgendes beinhaltet:
• Sechs bis acht tägliche Portionen Getreideprodukte; eine Portion entspricht
einer Scheibe Vollkornbrot oder einer halben Tasse Reis, Nudeln oder Müsli.
• Vier bis fünf tägliche Portionen Gemüse; eine Portion entspricht einer Tasse
rohem Blattgemüse oder einer halben Tasse gekochtem Gemüse.
• Vier bis fünf tägliche Portionen Obst; eine Portion entspricht einer
mittelgroßen Frucht, einer halben Tasse Obstkonserven oder 2 cl Fruchtsaft.
• Zwei bis drei tägliche Portionen fettarme Milchprodukte; eine Portion
entspricht einem Viertelliter Milch, einer Tasse Joghurt oder 3 dag Käse.
• Sechs oder weniger tägliche Portionen (à 3 dag) mageres Fleisch, Geflügel
• Zwei bis drei tägliche Portionen Fette und Öle; eine Portion entspricht einem
Teelöffel Margarine oder Pflanzenöl oder einem Esslöffel fettarmer Mayonnaise.
• Fünf oder weniger Portionen pro Woche Süßigkeiten oder süße Getränke; eine
Portion entspricht einem Esslöffel Zucker oder Marmelade oder einem
Obwohl die DASH-Diät ist nicht zur Gewichtsreduktion entwickelt wurde, kann sie
diese fördern, wenn die Anzahl der oben genannten Portionen reduziert wird.
Patienten mit einer bestimmten Herzrhythmusstörung (Vorhofflimmern)
(Marcoumar®, Sintrom®, Pradaxa®, Xarelto®, Eliquis®), wenn sie über 65 Jahre
alt sind und noch mindestens einen weiteren Gefäßrisikofaktor (Bluthochdruck,
Zuckerkrankheit, Gefäßverkalkung der Herzkranzgefäße, Herzschwäche) haben.
Wer bereits einen Schlaganfall hatte, benötigt unabhängig vom Alter diese
blutverdünnenden Medikamente, wenn Vorhofflimmern vorliegt. Frauen im Alter
ab 65 Jahren und Männer im Alter ab 75 Jahren mit Vorhofflimmern sollten auch
ohne zusätzlichen Risikofaktor eines der genannten blutverdünnenden
Medikamente zur Schlaganfallvorbeugung einnehmen. Wenn kein Vorhofflimmern
vorliegt, dann ist zur Vorbeugung eines wiederholten Schlaganfalls nur eine
„leichte Blutverdünnung“, die als Thrombozytenfunktionshemmung bezeichnet
wird, erforderlich. Medikamente dafür sind Azetylsalicylsäure (ASS), Clopidogrel
und Dipyridamol, die es unter mehreren verschiedenen Handelsnamen gibt.
Gelegentlich kann die gleichzeitige Einnahme von zwei dieser drei Medikamente
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