Die merck kgaa ist ein integrierter pharma- als auch spezialchemiekonzern mit sitz im südhessischen darmstadt
Die Merck KGaA ist ein integrierter Pharma- als auch Spezialchemiekonzern mit Sitz im südhessischen Darmstadt. Hinzu kommt der rechtlich selbständige Bereich der Labordistribution VWR International. Auf der diesjährigen Hauptversammlung in der Jahrhunderthalle in Frankfurt-Höchst konnte der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Heinrich Hornef deutlich mehr Aktionäre als in den vergangenen Jahren begrüßen. Er wertete dies als ein angestiegenes Interesse am Hause Merck. Neben den Formalien wies er auf den erstmaligen Konzernabschluß hin, welcher sich erstmals nach der Merck KGaA ausrichtet und nicht wie sonst nach dem Komplementär E. Merck. Es soll deutlich werden, daß die Merck KGaA die Übergesellschaft ist. Bericht des Vorstandes
Der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Prof. Dr. Bernhard Scheuble verwies zu Beginn auf die Tatsache, daß die Hauptversammlung als auch die bereits stattgefundene Bilanzpressekonferenz noch nie zu einem so frühen Termin habe stattfinden können. Er nahm dies zum Anlass allen Mitarbeitern für Ihre großartigen Leistungen im Rekordjahr 2001 zu danken. „Merck verändert sich, aber ständig zum Besseren !“ Wer die Merck KGaA seit Ihrem Börsengang verfolgt sieht die großartige Entwicklung welcher die Gesellschaft hinter sich gebracht hat, so der Vorstand weiter. Zum hervorragenden Geschäftsverlauf 2001 trugen insbesondere das Pharmageschäft und die Labordistribution bei. Dies ermögliche eine Fortsetzung der konstanten Dividendenpolitik und eine deutliche Verbesserung der Bilanzrelationen. So konnten die Nettofinanzschulden erstmals wieder unter dass Eigenkapital gedrückt werden. Dies erhöhe den unternehmerischen Handlungsspielraum – gerade im _Hinblick auf Wachstum durch Aquisitionen – allerdings sind keine „milliardenschweren“ Übernahmen geplant. Zahlenwerk
So stieg der Gesamtumsatz um 12 Prozent auf 7,528 Mrd. Euro, während sich das operative Ergebnis sogar noch stärker um 17,5 Prozent auf 877 Mio. Euro verbesserte. Die Umsatzrendite belief sich auf 11,6 Prozent, die Rendite des eingesetzten Kapitals erreichte 13,5 Prozent. Bedingt durch Sondermaßnahmen stieg das Ergebnis vor Steuern um 105,9 Prozent auf 1078 Mio. Euro, nach Steuern sogar um 150,2 Prozent auf 655 Mio. Euro. Die Beteiligung am US- Pharmaunternehmen Pharmaceutical Ressources wurde vollständig, die Beteiligung an Imclone Inc. nahezu vollständig veräußert. Seit dem Einstieg bei Pharmaceutical Ressources hat sich der Unternehmenswert vervierzehnfacht und es konnte ein außerordentlicher Ertrag von rund 250 Mio. Euro verbucht werden. Bei Imclone habe man den Einstieg von Bristol Myers Sqibb zum Anlass genommen und die im Vergleich zu Merck KGaA sehr hohe Bewertung (aufgrund des erwarteten Krebsmedikamentes Erbitux) zu Verkäufen genutzt. Merck hält hieran die weltweiten Vertriebsrechte außerhalb der USA und einen Vertriebsanteil von 50 % für Japan. „Merck kauft angemessen, und verkauft noch angemessener“. Insbesondere die zuletzt genannte Transaktion hat dazu geführt, daß Merck mit seiner Onkologiesparte bereits Geld verdient hat, obwohl noch kein Produkt auf dem Markt ist. Der Pharmabereich alleine konnte erstmals über 3 Mrd. Euro Umsatz (3,3 Mrd. Euro) erzielen. Damit erzielt heute alleine die Pharmasparte mehr Umsatz als die Gesamtgruppe zum Zeitpunkt des Börsenganges 1995. Und dies trotz des Verkaufs des Dermatologiegeschäftes (Hermal) und der Einbringung der Biomaterialien in ein Joint Venture mit Biomet Inc. Der Umsatzanstieg im wichtigsten Pharmamarkt USA konnte um 35 Prozent zulegen. Als Besonderheit verwies der Vorstandssprecher auf eine bisher noch nie dagewesene Entwicklungspipeline von 19 Wirkstoffen in der klinischen Prüfung, davon 8 alleine in der innovativen biologischen Krebsbekämpfung. Die Zukunft bei Merck sollte gerade in diesen biologischen Krebsmitteln liegen. Mit seiner Forschungspipeline in der biologischen Krebsbekämpfung ist Merck eine der bestaufgestelltesten Firmen weltweit, Rückschläge muss man allerdings immer einkalkulieren.
2001 wurden zwei sehr wichtige Lizenzen vergeben. Zum einen für das Antidepressivum Vilazodone an Glaxo Smithklime und zum zweiten für das Alkoholentwöhnungsmittel Campral an die US Firma Forest Laboratories. Von diesen Auslizenzierungen verspricht sich Prof. Scheuble „einiges“. Der Bereich Spezialchemie litt unter der ausgeprägten Marktschwäche insbesonders in der Halbleiter- und Elektronikindustrie. Zwar konnte der Gesamtumsatz noch um 2,7 Prozent auf 1,132 Mrd. Euro zulegen, das Operative Ergebnis musste allerdings einen Rückgang von 24 Prozent auf 165 Mio. Euro hinnehmen. Zurückzuführen ist dies auf Sonderabschreibungen auf den Lagerbestand und Einzelwertberichtigungen. Der Unterbereich Cosmetics, Health, Nutrition konnte auf ein stabiles Wachstum verweisen, der in der Vergangenheit rasant gewachsene Bereich der Flüssigkristalle musste jedoch leichte Umsatzeinbußen hinnehmen. Mitte 2002 sollte der Unternehmensbereich aber wieder von der anziehenden Konjunktur profitieren. Erste Anzeichen einer Wende sind zu erkennen. Der Bereich Laborprodukte wird letztmalig als eigener Geschäftsbereich vorgestellt. Er wird ab diesem Jahr den neugeschaffenen Chemieunterbereichen „Analytics & Reagents“ und sowie den „Life Science Products“ zugeschlagen. Der Umsatz konnte um 4,7 Prozent auf 565 Mio. Euro gesteigert werden, das operative Ergebnis um 28 Prozent. Der Bereich Labordistribution soll als eigenständige Marke „VWR International“ in den kommenden 12 – 18 Monaten an die Börse gebracht werden. Das Unternehmen liegt auf Börsenkurs. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 2,754 Mrd. Euro, während das operative Ergebnis um 107 Prozent auf 92 Mio. Euro zulegen konnte. Mit einem Ebit von 91 Mio. Euro (Umsatzrendite 3,3 Prozent) ist das Unternehmen der Zielvorgabe von 5 Prozent nähergekommen. Ausblick 2002
Der Blick in die unmittelbare Zukunft des Jahres 2002 stimmt dennoch trübe. Diverse Patentabläufe sorgen im bisher wachstumsstärksten Bereich der Originalpräparate für Umsatzausfälle die nicht ad hoc ausgeglichen werden können. Hauptumsatzträger des vergangenen Jahres waren die Diabetes Typ II Medikamente um Glucophage. Nach Ablauf der Lizenz bereits im Jahr 2000 wird das Medikament seit Januar 2002 erstmals mit generischer Konkurrenz bedrängt. So werden mittlerweile rund 60 Prozent der Neuverschreibungen und 55 % der Gesamtverschreibungen durch Generika gedeckt. Die Spezialchemie kann (eine anziehende Konjunktur vorrausgesetzt) als Ergebnisstütze dienen. Die Labordistribution sollte weiter steigende Gewinne ausweisen können, der Generikabereich sollte von der Neueinführung zahlreicher „First Mover“ Produkten profitieren. Vorstand Prof. Scheuble geht dennoch von nur einem einstelligen Umsatzzuwachs in 2002 aus, wogegen das operative Ergebnis wohl zurückgehen werde. Aufgrund der starken Forschungspipeline in der Pharmazie und der weiterhin sehr hohen Forschungs- und Entwicklungsausgaben von derzeit rund 400 Mio. Euro im Jahr (alleine im Pharmaziebereich) ist der Vorstand für die mittelfristige Zukunft sehr positiv gestimmt. Aussprache
Die erste Wortmeldung kam von Reinhild Keitel, SDK. Sein ließ das Rekordjahr 2001 Revue passieren und bemerkte, dass sich die Merck KGaA neu positioniert und auch formiert. Sie begrüßte den auf die Obergesellschaft Merck KGaA ausgerichteten Konzernabschluß und die erstmals angegebenen Bezüge der Geschäftsleitung. Frau Keitel interessierte insbesondere die weitere Entwicklung der Merck KGaA hin zu einer etwaigen reinen Holdinggesellschaft, die Vorgänge um die Abweisung des Zulassungsantrages des US Partners Imclone für Erbitux und ein etwaiges Imageproblem von Merck als gleichzeitiger Hersteller von Originalpräparaten als auch Generika. Matthias Schröder von der DSW bemerkte angesichts des Rekordjahres 2001 , daß der Generationenwechsel bei Merck wohl sehr gut geklappt hat.
Bezüglich der über dem Branchenschnitt liegenden Forschungsausgaben wollte Herr Schröder wissen, was für einen Anteil hieran auf die Krebsforschung entfallen. Außerdem wie schnell Glucophage umsatzmäßig ersetzt werden kann und wie die Zukunft des Krebsmedikamentes Erbitux aussieht, welches zusammen mit Imclone entwickelt worden ist. Dritter Redner war der Privataktionär Edouard Bernhard. Er erkundigte sich nach der Zukunft der Deponie in Gernsheim, der Einführung eines unternehmensweiten Cooperate Governance und hatte die inständige Bitte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG angesichts der von Ihr nicht entdeckten bzw. zum Teil „gedeckten“ Pleitefällen (Balsam, Holzmann.) nicht für die Prüfung der Merck KGaA anzuerkennen. Zu dieser Thematik meldete er sich im folgenden noch viermal zu Wort. Privataktionär Patrick Kornblum lobte die Geschäftspolitik der Gesellschaft, die jetzt verbesserten Finanzrelationen und wies auf die Unterbewertung zu anderen reinen Pharmawerten hin. Aktionär Drechsel regte an den Merck Aktionären Bezugsrechte für den VWR Börsengang einzuräumen. Aktionär Bossekardt empfand das neue Merck Logo als einen „Flickenteppich“. Antworten
Prof. Scheuble betonte, dass die Margen im Pharmageschäft alleine durch die Umsatzverluste im Bereich der Ethicals so schnell nicht zu kompensieren seien. Merck habe aber frühzeitig durch ein Lifecycle Programm Glucophage um Glucophage XR und Glucovance erweitert und zahlreiche Patienten darauf eingestellt. Den eingetretenen Umsatzverlust von 45 Prozent des Gesamtumsatzes könne man insofern auch positiv sehen, da man 55 Prozent des Gesamtmarktes ja noch bediene. Man hat sich im Jahr 2001 intensiv um Auslizenzierungen (Campral, Vilazodone) bemüht aber ist auch ständig auf der Suche nach Wirkstoffen welche die eigenen Forschungspipeline ergänzt. Zu diesem Zweck habe man Theratope (Tumorvakzin von Biomira Inc.) einlizenziert. Ebenso Starlix als Medikament für Diabetes Typ II von Novartis. Das Lizenzabkommen mit Bristol Myers Sqibb für die Glucophage-Familie dauere an, das Abkommen mit American Home Products bezogen auf die Concor Famile ebenfalls. Viel hängt aber auch vom bisher zurückgewiesenen monoklonalen Antikörper Erbitux (Cetuximab, früher C 225) des Forschungspartners Imclone ab. Mit Umsätzen aus diesem Produkt ist aber frühestens ab 2003 zu rechnen. Merck ist bei diesem Medikament für die Zulassung in Europa, Imclone für die Zulassung in den USA zuständig. Beide Partner haben auf die gegenseitigen Forschungsergebnisse Zugriff. In der Diskussion steht ja die „Mitbenutzung“ der Daten von Merck für den US-Zulassungsantrag. Wahrscheinlich müßte es aber zu Modifikationen der europäischen Studie kommen, um den Anforderungen der FDA zu genügen. Wie diese Mehrkosten der Modifikationen abgegolten werden (im Gepräch soll eine Umsatzbeteiligung am US-Markt sein) überläßt Prof. Scheuble der Fantasie der Aktionäre. Bezüglich des anstehenden Börsenganges der VWR International könne man aufgrund der sehr strengen SEC Regularien keine tiefschürfenden Aussagen zum derselben machen. Abstimmungen
1520 anwesende Kommanditaktionäre vertraten 8.613.904 Stimmen. Ausgehend von einem Grundkapital von 45.000.000 entspricht dies einer Quote von 19,14 %. Zum Tagesordnungspunkt 2, zudem auch der Antrag vorlag den Jahresabschluss nicht festzustellen ereichte bei nur 2.479 Gegenstimmen keine Mehrheit. Sämtliche Tagesordnungspunkte erreichten eine Mehrheit von deutlich über 98 % der anwesenden Stimmen. Bei der Wahl zum Abschlussprüfer (KPMG) konnte dank des engagierten Auftretens von Herrm Bernhard rund 4 % Gegenstimmen (33.852 Neinstimmen) mobilisieren. Der Wichtige Tagesordnungspunkt der Satzungsänderungen (hauptsächlich, dass auch
nicht persönlich haftende Gesellschafter in den Vorstand berufen werden können) wurde ebenfalls mit nur 11.471 Gegenstimmen angenommen. Fazit
Die Merck KGaA leidet wie viele internationale Pharmaunternehmen unter auslaufenden Patentschutz für bisherige große Umsatzgaranten der Pharmasparte. Insbesondere die aufkommende generische Konkurrenz für den Blockbuster Glucophage wird im operativen Ergebnis für 2002 Spuren hinterlassen. Merck hat aber frühzeitig durch ein konsequentes Produktlebensmanagement verbesserte Nachfolgepräparate auf den Markt gebracht. Die Wirkstoffpipeline ist die größte der Unternehmensgeschichte und braucht auch den internationalen Vergleich nicht scheuen. Insbesondere die Wirkstoffkandidaten der Onkologiesparte als auch das neuartige an Glaxo Wellcome auslizenzierte Antidepressivum „Vilazodone“ besitzen durchweg Blockbusterqualitäten. Das Alkoholentwöhnungsmittel Campral könnte sich mit dem starken Vertriebspartner Forest Laboratories als Überraschungserfolg entpuppen. Für die kurzfristige Kursentwicklung ist eine Marktzulassung des monoklonalen Antikörpers Erbitux für Europa hilfreich, mittelfristig die Aussicht auf vielversprechende Forschungsergebnisse und absehbare Marktzulassungen in der Pharmasparte und der Onkologiesparte im besonderen und damit die Ernte der exorbitant hohen Forschungsausgaben der vergangen 6 Jahre. Der Spezialchemiebereich sollte 2002 von einer deutlichen Branchenerholung profitieren und wieder seine traditionell überdurchschnittlich hohen Ertragszahlen erreichen. Das Aufgehen der Laborprodukte in einer neugestalteten Chemiesparte sollte zu Einsparungen und Rationalisierungseffekten spüren. Nach einem erfolgten Börsengang der Labordistribution, welcher auch einen recht hohen außerordentlichen Ertrag mitbringen dürfte Merck sein Ziel ein „Pharmahersteller mit attraktiver Spezialchemiesparte“ zu sein, erreicht haben. Während reine Pharmahersteller mit dem drei bis vierfachen des Umsatzes bewertet werten, wird Merck aufgrund eines Konglomeratabschlages nur mit dem einfachen Umsatz bewertet. Aufgrund des margenschwachen Laborhandels ist dies ansatzweise auch angebracht. Nach dem Börsengang der VWR wird man aber festellen, dass man bei dann verbesserten Bilanrelationend und der derzeitigen Marktkapitalisierung die sehr ertragsstarke Spezialchemiesparte quasi als Dreingabe erhält. Adresse
U C L A A L Z H E I M E R ’ S D I S E A S E C E N T E RA L Z H E I M E R ’ S D I S E A S E R E S E A R C H C E N T E R O F C A L I F O R N I AK AT H E R I N E & B E N J A M I N K A G A N A L Z H E I M E R ’ S D I S E A S E T R E AT M E N T P R O G R A M The UCLA Focal- type Dementias Clinic The UCLA Focal- type Dementias Clinic (FtD) specializes in the diagnosis and management
MUDANÇAS CLIMATICAS NO ACRE: EM ANALISE A PERCEPÇÃO LOCAL Érika Mesquita Resumo Analisaremos as percepções das atuais mudanças climáticas sobre os povos da floresta amazônica, especificamente sobre os habitantes do município de Assis Brasil, localizado no Alto Vale do Rio Acre, local mais agredido pela ultima seca no Estado. Buscaremos assim analisar como os moradores de