Handekzeme (HE) zählen zu den häufigsten Hauterkrankungen, wobei sie jedoch keine
Differentialdiagnose erfordern. Der Schweregrad kann von sehr leichten Ausprägungen bis
zu schweren chronischen Fällen reichen, die eine lang dauernde Krankschreibung
erforderlich machen können und teilweise therapierefraktär sind. Chronische Handekzeme
sind mit hohen Kosten und mit einem erheblichen Verlust an Lebensqualität verbunden.
Zahlreiche Therapieoptionen stehen zur Verfügung, dennoch ist die Therapie des
chronischen Handekzems oft schwierig und unbefriedigend, ist komplex und erfordert ein
multimodales Management. Große randomisierte klinisch kontrollierte Studien hoher Qualität
zur Wirksamkeit selbst etablierter Therapieoptionen fehlen. Die vorliegende Leitlinie gibt
Anhaltspunkte für ein möglichst evidenz-basiertes Vorgehen bei Handekzemen und umfasst
die Klassifikation, Diagnostik, Prävention, Therapie und Rehabilitation von Handekzemen.
Dabei wird auf entsprechend andere in diesem Zusammenhang relevante Leitlinien
Das Handekzem stellt eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar.
Dermatologen sind hier besonders gefordert, da die Patienten meist sie konsultieren und
diese die entsprechenden Untersuchungen und Therapien veranlassen. Ziel dieser primär an
Dermatologen gerichteten Leitlinie ist die Klassifikation, Diagnostik, Therapie und Beratung
bei Handekzemen zu definieren und Empfehlungen für ein standardisiertes Vorgehen zu
Abbildung 1: Leitlinie Management von Handekzemen, von der Anamnese bis zur Therapie
Allergologische Abklärung (ECT, Pricktest)
3 Epidemiologie und sozialmedizinische Bedeutung
Die 1-Jahresprävalenz von Handekzemen (Anteil der Bevölkerung, die innerhalb eines
Jahres an einem Handekzem leidet) wird bei Erwachsenen (20 bis 65 Jahre) in Schweden
auf etwa 10% [Meding & Jarvholm 2002] und die Inzidenz (jährliche Neuerkrankungsrate) auf
etwa 5 pro 1000 Personen [Meding 2004] geschätzt. In einer in Heidelberg durchgeführten
Querschnittsstudie an einer randomisierten Stichprobe aus der Bevölkerung (n=2500,
response rate 72%, Altersrange 18 bis 70 Jahre) betrug die Einjahresprävalenz 6,4% (95%
Konfidenzintervall 5,3 – 7,7%) und die Punktprävalenz 3,4% (95% Konfidenzintervall 2,6 –
4,4%) [Berg 2005]. Bei 12 bis 16 Jahre alten Jugendlichen in Dänemark wurde eine 1-
Jahresprävalenz von 7,3% [Mortz, Lauritsen et al. 2001] ermittelt und zum Zeitpunkt der
Untersuchung wurde bei 3,2% dieser Jugendlichen ein Handekzem festgestellt.
Somit zählen Handekzeme zu den häufigsten Hauterkrankungen. Dabei stellen sie jedoch
keine homogene Krankheitsentität dar [Diepgen, Agner et al. 2007; Diepgen, Andersen et al.
2008]. Der Schweregrad kann von sehr leichten Ausprägungen, bis zu schweren
chronischen Fällen reichen, die eine lang dauernde Krankschreibung erforderlich machen
können und teilweise therapierefraktär sind.
Etwa 50% aller Patienten mit Handekzemen (in bevölkerungsbezogenen Studien).
unterziehen sich einer dermatologischen Behandlung und etwa 5% von ihnen werden wegen
ihres Handekzems arbeitsunfähig geschrieben. Der Anteil von chronisch schweren
Handekzemen wird auf etwa 5 bis 7 % geschätzt und der Anteil der Handekzempatienten,
der refraktär gegenüber einer topischen Therapie ist, auf etwa 2% bis 4% [Diepgen, Agner et
al. 2007]. In einer in 10 verschiedenen europäischen Zentren durchgeführten Studie lag bei
28% der Patienten mit Handekzemen Arbeitsunfähigkeit vor, in 12% bestand diese länger als
12 Wochen [Diepgen, Andersen et al. 2008]. Dabei wurden 52% der Handekzempatienten
Handekzeme haben eine hohe gesundheitsökonomische und sozialmedizinische Bedeutung.
So stehen berufsbedingte Hauterkrankungen seit vielen Jahren an der Spitze der
angezeigten Berufskrankheiten. Besonders gefährdete Berufsgruppen sind Friseure, Bäcker,
Metalloberflächenbearbeiter, Beschäftigte in Gesundheitsberufen usw. [Diepgen 2003]. Die
jährliche Neuerkrankungsrate angezeigter Berufsdermatosen liegt in Deutschland bei etwa
0,7 Neuerkrankungen pro 1000 Beschäftigte [Dickel, Bruckner et al. 2002], wobei die
Dunkelziffer um ein Vielfaches höher liegt [Diepgen & Schmidt 2002]. In einer prospektiven,
epidemiologischen Untersuchung bei Auszubildenden in der Metallindustrie lag die 1-
Jahresprävalenz von Handekzemen bei 9% und die 3-Jahresprävalenz sogar bei 15 %
Handekzeme können mit einem erheblichen Verlust an Lebensqualität verbunden sein
[Coenraads, Bouma et al. 2004; Wallenhammar, Nyfjall et al. 2004; Johannisson & Svensson
2005]. Die Hand ist ein wichtiges Funktions-, Kommunikations- und Ausdrucksorgan. Daher
können sich durch Handekzeme nicht nur Funktionseinschränkungen, sondern auch
gravierende psychische Belastungen, wie z.B. Scham, geringes Selbstvertrauen,
Zurückgezogenheit, soziale Ängste und Phobien ergeben. Handekzeme sind häufig mit
Juckreiz assoziiert. Dieser kann nicht nur zu Schlaflosigkeit und Stress führen, sondern
belastet auch die Familienangehörigen. Schmerzhafte Rhagaden, Fissuren und Erosionen
können manuelle Tätigkeiten stark einschränken und damit zu einer starken Behinderung
nicht nur im Berufsleben führen, sondern auch bei Alltagsverrichtungen und im sozialen
Umgang. Zusätzlich können durch Handekzeme erhebliche ökonomische Ko nsequenzen für
den Betroffenen selber, seinen Arbeitgeber und den zuständigen Versicherungsträger
Die Systematik bzw. Klassifikation der Handekzeme ist ebenso wie die der
Ekzemkrankheiten schwierig und wird in der Literatur sehr unterschiedlich dargestellt. Es gibt
Erscheinungsformen (z.B. dyshidrosiform, hyperkeratotisch-rhagadiform, nummulär) und
unterschiedliche Manifestationslokalisationen (z.B. dorsal, palmar, interdigital) unterschieden
Hautveränderungen. Sie können nach Kontakt mit exogenen Faktoren entstehen, wobei je
nach Ätiologie irritative (subtoxisch-kumulative),allergische Kontaktekzeme sowie
Handekzeme im Rahmen einer atopischen Dermatitis unterschieden werden können.
Verursachung und der Verlauf können durch konstitutionelle Faktoren geprägt sein. Sehr
häufig handelt es sich bei Handekzemen um Mischformen, wobei pathogenetisch
konstitutionelle Faktoren gemeinsam mit exogenen Faktoren bedeutsam sind. Das bedeutet,
dass häufig ein multifaktorielles Geschehen vorliegt. Es können mehrere Ursachen
gleichzeitig oder zeitlich versetzt von ätiologischer bzw. pathogenetischer Bedeutung sein.
Entsprechend kann sich die Bedeutung einzelner ätiologischer Einflussfaktoren während des
Bei der diagnostischen Klassifikation von Handekzemen sollten sowohl ätiologische und
morphologische Kriterien sowie die Lokalisation Berücksichtigung finden (Tabelle 1).
Tabelle 1: Klassifikation von Handekzemen (HE), überlappende Krankheitsentitäten sowie
multifaktorielle Ätiologie und Mischformen sind häufig
andere (genuiner Pompholyxtyp, tylotisch u.a.)
hyperkeratotisch rhagadiform (= tylotisch)
Die Entstehung eines Kontaktekzems wird häufig erst durch eine Kombination von
und individueller Erkrankungsbereitschaft aufgrund
konstitutioneller Faktoren (z.B. atopische Hautdiathese, genetisch bedingte Barrierestörung)
hervorgerufen [Diepgen, Agner et al. 2007; Lerbaek, Kyvik et al. 2008]. Umweltfaktoren wie
niedrige Luftfeuchtigkeit, hohe Temperaturen, Okklusion oder Schwitzen können sich
ungünstig auf die epidermale Barriere auswirken und bei gleicher Exposition die Wirkung von
Irritantien und/oder Allergenen verstärken.
Der Schweregrad von Handekzemen kann sehr variabel sein. Leichte Handekzeme heilen
bei adäquater dermatologischer Therapie und Mitwirkung des Patienten schnell wieder ab.
Mittelschwere Handekzeme bestehen trotz adäquater dermatologischer Therapie und
Mitwirkung des Patienten mehrere Wochen. Bei schweren Handekzemen handelt es sich um
ausgedehnte dauerhafte oder rezidivierende Hautveränderungen von erheblichem
Krankheitswert mit z. B. Rhagaden, ausgeprägter Lichenifikation und Infiltration. Als
chronisch werden Handekzeme bezeichnet, die über einen Zeitraum von 3 Monaten trotz
adäquater dermatologischer Therapie und Mitwirkung des Patienten nicht zur Abheilung
kommen bzw. in einem Zeitraum von 12 Monaten mindestens zweimal rezidivieren.
4.2 Charakteristika der vier häufigsten Handekzemtypen
Im Folgenden wird kurz auf die klinischen Charakteristika der einzelnen Handekzemtypen
Tabelle 2: Charakteristika irritativer, allergischer und atopischer Handekzeme
1. irritatives (subtoxisch-kumulatives) Handekzem
Folge einer wiederholten Einwirkung irritierender Schadstoffe über einen längeren Zeitraum in unterschwelliger Konzentration auf die Haut.
Bei beruflicher Auslösung: langsame Entstehung bei Berufsausübung, kaum Besserung am Wochenende, Abheilung nur bei längerer Arbeitskarenz
konstitutionelle Faktoren begünstigen die Entstehung: atopische Hautdiathese, Sebostase, Hyperhidrosis
Betroffen sind vor allem Hand- und Fingerrücken sowie exponierte Unterarmpartien, erst im weiteren Verlauf auch die Handinnenflächen
Die Hauterscheinungen sind auf die Hände begrenzt, Streuphänomene fehlen, relativ scharfe Begrenzung
zunächst raue, trockene, schuppende Haut.
später Rötung, Infiltration und Rhagaden
schließlich hyperkeratotisch-rhagadiforme Erscheinungen
Juckreiz im allgemeinen nicht so ausgeprägt wie beim allergischen KE
jedoch schmerzhafte Rhagadenbildung (häufig)
Folge einer Typ-IV Sensibilisierung (Verifizierung durch Epikutantestung)
Enger zeitlicher Zusammenhang zwischen Erkrankung und Exposition,
Bei beruflicher Auslösung: Entstehung u. Verschlechterung bei Berufsausübung, Besserung am Wochenende, Abheilung im Urlaub, Rezidiv bei Rückkehr an den Arbeitsplatz innerhalb weniger Tage.
Örtliche Übereinstimmung zwischen Allergenexposition und Auftreten der Hauterscheinungen
Betroffen sind Expositionsstellen (auch aerogen möglich)
Streureaktionen in der Umgebung (Abgrenzung zum irritativen Handekzem!)
unscharfe Begrenzung im Bereich der Expositionsstellen.
im akuten Stadium: Rötung, Bläschenbildung, starker Juckreiz
im chronischen Stadium: Hyperkeratosen, Rhagaden
Folge eines atopischen Ekzems oder einer atopischen Hautdiathese
Erstmanifestation, vorübergehende oder richtungsweisende Verschlimmerung durch berufliche Noxen möglich
Häufig Befall des Handrückens wie beim irritativen Ekzem
häufige Nagelbeteiligung, gelegentlich Fingerkuppenekzem (pulpite séche)
häufig Befall der Handgelenksbeugen, Lichenifikation
Befall der Tabatière durch unscharf begrenzte lichenifizierte Läsionen
Befall anderer Körperregionen (Hals, Gelenkbeugen, Fußrücken)
häufig Bläschenbildung (dyshidrosiforme Morphe) palmar und interdigital
Lichenifikation (Handrücken, Handgelenksbeugen)
Nummuläre Herde (Handrücken, meist unscharf begrenzt) möglich
4.2.1 Das irritative (subtoxisch-kumulative) Handekzem
Irritative Handekzeme sind häufig bereits durch ihr besonderes Erscheinungsbild an
typischer Lokalisation zu diagnostizieren (siehe Tabelle 2) [Diepgen 2006]. Durch längere
oder wiederholte Exposition mit primär irritierenden Faktoren wird die Haut zunächst rau,
trocken, leicht schuppend, zunehmend gerötet und infiltriert. Dann treten Rhagaden auf,
schließlich entwickeln sich bei fortbestehender Irritation hyperkeratotische, von Rhagaden
durchsetzte Plaques. Der Juckreiz ist im Allgemeinen nicht so stark wie beim allergischen
Kontaktekzem ausgeprägt. Betroffen sind vor allem Hand- und Fingerrücken sowie
exponierte Unterarmpartien (z.B. Auflageflächen). Im weiteren Krankheitsverlauf können die
Handinnenflächen einbezogen werden. Die Ekzemherde bleiben auf die Expositionsstellen
begrenzt, Streuphänomene fehlen. Irritative Kontaktekzeme entstehen häufig in
Feuchtberufen. Begünstigt wird das Auftreten eines irritativen Kontaktekzems durch eine
atopische Hautdiathese, die häufig bereits durch genetisch bedingte Veränderungen
Barriereschäden hervorrufen. Die Entstehung ist sehr stark von der Dauer und Stärke der
Exposition abhängig. Im Sinne eines sogenannten 2-Phasenekzems kann auf dem Boden
eines irritativen Kontaktekzems ein allergisches Kontaktekzem entstehen. Der Ausschluss
eines allergischen Kontaktekzems sowie die Beurteilung einer atopischen Diathese ist in
4.2.2.1 Das kontaktallergische Handekzem
Bei allergischen Ekzemen liegt eine Allergie vom verzögerten Typ als immunologische
Antwort auf den Kontakt mit einem Allergen bei einem sensibilisierten Individuum (Typ-IV
Sensibilisierung) vor (Tabelle 2). Das klinische Erscheinungsbild kann sehr variabel sein, so
dass ein allergisches von einem irritativen Handekzem häufig weder klinisch noch
histologisch unterschieden werden kann. Allergische Kontaktekzeme laufen in der Regel
jedoch akuter ab. Morphologische Zeichen können Rötung, Schuppung, Bläschen, Papeln,
Pusteln, Exsudation und Exkoriationen sein. In chronischen Fällen kann es zu
Rhagadenbildung, Lichenifikation und Hyperkeratosen kommen. Meist bestehen Juckreiz
und Brennen. Die ersten Erscheinungen treten im Bereich der Kontaktstellen auf, wobei die
Begrenzung im Gegensatz zu irritativen Kontaktekzemen unscharf ist. Bei allergischen
Kontaktekzemen können dann weitere Hauterscheinungen an anderen Körperstellen
auftreten, die nicht mit dem Allergen in Kontakt gekommen sind (Streuung).
Ein allergisches (Typ IV-) Kontaktekzem muss insbesondere bei entsprechender
Berufsanamnese (Entstehung und Verschlechterung bei Berufsausübung, Besserung am
Wochenende, Abheilung im Urlaub, Rezidiv bei Wiederaufnahme der Arbeit) sowie bei
Hauterscheinungen vermutet werden. Im Gegensatz zum irritativen Handekzem findet man
unscharfe Begrenzungen im Bereich der Expositionsstellen sowie nahezu pathognomonisch
Streureaktionen außerhalb der Kontaktareale. Bei bevorzugtem Befall des Handrückens ist
differentialdiagnostisch ein photoallergisches Kontaktekzem zu bedenken.
Die Proteinkontaktdermatitis ist eine seltene Sonderform des Handekzems. Sie ist Folge
einer immunologischen Sensibilisierung (Typ I und / oder Typ IV). Die häufigsten Auslöser
sind Latex, Nahrungsmittelallergene, Tierhaare. Dem entsprechend findet sich die
Proteinkontaktdermatitis besonders häufig bei entsprechender beruflicher Exposition
(Gesundheitswesen, Nahrungsmittelgewerbe, Landwirtschaft).
Die typischen klinischen Merkmale atopischer Handekzeme sind in Tabelle 2 dargestellt.
Sehr häufig zeigt sich eine bläschenförmige (dyshidrosiforme) Morphe. Pathognomonisch ist
die Manifestation im Bereich der Handgelenksbeugen. Atopische Handekzeme können sich
auch an den Fingerkuppen ("pulpite sèche") manifestieren, Ferner kann die Tabatière von
unscharf begrenzten, lichenifizierten Läsionen befallen sein. Am Handrücken können
nummuläre, juckende, jedoch unscharf begrenzte Herde auftreten. Teilweise sind gleichzeitig
diskrete Ekzemherde an anderen Körperstellen vorhanden. Diese Manifestationen können
allerdings auch erst im weiteren Krankheitsverlauf auftreten.
Neben Lokalisation und Morphe sind zur Diagnostik atopischer Handekzeme eine genaue
Anamnese (besonders atopische Eigen- und Familienanamnese, Frage nach Persistenz der
Hauterscheinungen bei Arbeitskarenz), und die genaue Erhebung der Kriterien einer
atopischen Hautdiathese [Diepgen, Fartasch et al. 1991; Diepgen & Bork 1995] notwendig.
Zum Ausschluss einer sekundär erworbenen Typ IV-Allergie ("Pfropfallergie") sollten bei
Verdacht zusätzlich Epikutan-Testungen durchgeführt werden.
Es können Handekzeme mit vesikuläre (dyshidrosiformer), hyperkeratotisch-rhagadiformer
oder nummulärer Morphologie auftreten, ohne dass diese einer irritativen, allergischen
und/oder atopischen Ätiologie zugeordnet werden können (Tabelle 3).
Tabelle 3: Ätiologie und Diagnose bei Handekzemen mit vesikulärer (dyshidrosiformer) (a)
und hyperkeratotisch-rhagadiformer (b) Morphe.
(dysregulativ mikrobielles) Ekzem vom dyshidrosiformen Typ (Pompholyx)
chronisches allergisches Kontaktekzem (z.B.
konstitutionelles, tylotisches HE (dysregulativ mikrobielles Ekzem vom hyperkeratotisch - rhagadiformen Typ)
4.3 Besondere Ekzemmanifestationen an den Händen
Die Palmoplantarregion weist aufgrund der speziellen funktionellen Belastung, der diese
Region ausgesetzt ist, besondere anatomische Merkmale auf. Unter der Hornschicht mit
kammartiger Verzahnung der Epidermis und Cutis finden sich keine Follikel und Talgdrüsen,
jedoch zahlreiche nervale Rezeptoren, Gefäße und ekkrine Schweißdrüsen. Das
palmoplantare Reaktionsmuster auf unterschiedliche Dermatosen ist aufgrund dieser
Beschaffenheit auf wenige Morphen beschränkt und beinhaltet im wesentlichen Pustulosen,
(dyshidrosiforme) Eruptionen (Tabelle 3).
4.3.1 Vesikuläre (dyshidrosiforme) Ekzeme
Per definitionem wird unter einem vesikulären (dyshidrosiformen) Ekzemtyp die
Manifestation isolierter Bläschenbildung (Pompholyx) verstanden, die palmar und/oder
plantar, häufig auch an den Finger- oder Zehenzwischenräumen auftreten. Begleitend sind
eine unterschiedlich stark ausgeprägte, entzündliche Rötung und starker Juckreiz.
Histologische und elektronenmikroskopische Untersuchungen haben ergeben, dass die alte
Vorstellung einer Schweißdrüsenbeteiligung nicht zutrifft, sondern es sich um eine
lokalisationsbedingte Variante des akuten und subakuten Ekzems handelt (Spongiose). Eine
gleichzeitig bestehende atopische Hautdiathese oder atopische Vorerkrankungen sind
4.3.2 Hyperkeratotisch-rhagadiformer Ekzemtyp
Diagnostische Schwierigkeiten können Handekzeme mit hyperkeratotisch-rhagadiformer
Morphe bereiten, da es "Phänokopien" von chronischen Handekzemen gibt. Klinisch
imponieren meist unscharf begrenzte, symmetrische, etwa münzgroße Einzelherde im
Bei der überwiegenden Mehrzahl der hyperkeratotisch-rhagadiformen Handekzeme sind die
ursächlichen Faktoren noch nicht einwandfrei geklärt, so dass sich die Klassifizierung als
eigenständige Entität anbietet (idiopathisches hyperkeratotisch-rhagadiformes Handekzem).
Es handelt sich jedenfal s um ein besonders chronisches, äußerst therapieresistentes
Hautleiden mit großer Rezidivneigung in gleicher Lokalisation. Charakteristisch ist, dass
kaum Juckreiz besteht und vesikuläre Eruptionen in der Regel fehlen.
4.4 Differentialdiagnosen bei Ekzemmanifestation an den Händen
Nicht ekzematöse Erkrankungen, die sich ebenfal s an den Händen manifestieren können,
werden als sog. Handdermatosen von den Handekzemen abgegrenzt. Erfahrungsgemäß
treten diese relativ selten auf. Die wichtigsten Differentialdiagnosen sind in Tabelle 4
dargestellt. Insbesondere eine Psoriasis oder ein Lichen ruber, aber auch eine Tinea
manuum können schwer zu diagnostizieren sein, so dass diese manchmal fälschlicherweise
als Ekzem behandelt werden. Eine pustulöse palmoplantare Psoriasis kann schwer von
einem impetiginisiertem, dyshidrotischen Ekzem zu unterscheiden sein. In seltenen Fällen
können palmoplantare Hyperkeratosen im Rahmen anderer Erkrankungen wie z.B. der
Mykosis fungoides oder der Pityriasis rubra pilaris auftreten. Hier finden sich weitere
Hautveränderungen am Körper, die diagnostisch zielführend sein können. Wir empfehlen
daher bei allen unklaren Handdermatosen eine zusätzliche histologische Diagnostik.
Tabelle 4: Wichtige Differentialdiagnosen zu “Handekzemen” bei Auftreten von
Präkanzerosen, maligne Konditionen/ Morbus Bowen, Morbus Basex,
Die Anamnese bei Patienten mit Handekzemen sollte spezifische Expositionen (u.a. Freizeit,
häusliche und berufliche Belastungen, Medikamenteneinnahme, Nikotin und andere Noxen),
den Zeitverlauf und die allergologische Eigenanamnese unter Berücksichtigung des
Atopiescores [Diepgen, Fartasch et al. 1991; Diepgen, Sauerbrei et al. 1996; Berndt, Hinnen
Sowohl häusliche als auch berufsspezifische Expositionen müssen berücksichtigt werden.
Hierzu gehören auch Angaben zum Verlauf des Handekzems während Urlaubs-,
Wochenend- und Arbeitsunfähigkeitszeiten.
Bei der klinischen Untersuchung ist neben der Erhebung des Befundes im Bereich der
Hände eine Inspektion der Füße sowie des gesamten Integumentes notwendig.
Die Diagnostik erfolgt indikationsbezogen. Die Standarddiagnostik zur Bestimmung des
Atopiestatus sollte neben der Erhebung des Atopiescores eine orientierende Pricktestung mit
den häufigsten Inhalationsallergenen unter Berücksichtigung berufsspezifischer Allergene
(Latex- oder Nahrungsmittelallergene) beinhalten (siehe AWMF Leitlinie Soforttyp-Allergie
gegen Naturlatex 061-002 ) [Rueff & Przybilla 2008]. Zur Durchführung und Ablesung sei auf
die Positionspapiere der Fachgesellschaften (EAACI) verwiesen [Heinzerling, Frew et al.
2005]. Der Bestimmung des Atopiestatus dient auch die Bestimmung des Gesamt-IgEs und
spezifische IgE-Suchtests auf Inhalationsallergene. Spezifische IgE-Bestimmungen können
Proteinkontaktdermatitis. Auch hier sei auf die Leitlinien der Fachgesellschaften
(DGAKI/ÄDA) verwiesen AWMF 061-017 [Kersten, von Wahl et al. 2000; Renz, Becker et al.
Die Epikutantestung ist das Standardverfahren, um Typ-IV-Sensibilisierungen als Auslöser
eines allergischen Ko ntaktekzems zu identifizieren. Bei Verdacht auf ein photoallergisches
Kontaktekzem erfolgt der belichtete Epikutantest. Die Durchführung und Ablesung erfolgt
gemäß der vorliegenden Leitlinie (AWMF 013/018) [Schnuch, Aberer et al. 2007]. Die
Allergenauswahl und die Testung patienteneigener Substanzen sollten sich an den
einschlägigen Empfehlungen orientieren und die Auswahl expositionsspezifischer Allergene
beinhalten [Geier, Brehler et al. 1999a; Geier, Brehler et al. 1999b; Schnuch, Aberer et al.
2001; Blome, Diepgen et al. 2003; Struwe, Karger et al. 2005; Frosch, Geier et al. 2006;
Hillen, Brehler et al. 2006; de Groot 2008].
Die Relevanzbeurteilung identifizierter Typ-IV Allergene ist sehr wichtig und wenn
berufsspezifische Auslöser identifiziert werden, sollte eine Überprüfung des Arbeitsplatzes
sowie die Möglichkeit, Stoffe auszutauschen, geprüft werden. Da allergische Kontaktekzeme
nur durch eine konsequente Meidung der auslösenden Stoffe zur Abheilung gebracht werden
können, müssen Patienten über die Art der Kontaktallergene und ihr Vorkommen umfassend
aufgeklärt werden. Wenn Inhaltsstoffe von Externa als Kontaktallergene identifiziert wurden,
ist eine allergenorientierte Beratung zu Hautschutz- und Hautpflegemaßnahmen
Bei der Initialdiagnostik ist eine mykologische Ausschlussdiagnostik erforderlich. Sollte das
klinische Bild auf das Vorliegen einer Psoriasis oder eine andere differentialdiagnostisch zu
bedenkende Erkrankungen (Tabelle 4) hinweisen, ist eine histologische Sicherung der
Diagnose anzustreben, da dies wesentlich für die langfristige Therapieplanung ist oder das
Übersehen maligner Erkrankungen vermeidet. Auch ist zu Bedenken, dass eine Psoriasis
durch eine Kontaktsensibilisierung provoziert werden kann.
Im Rahmen einer Arzneimittelunverträglichkeit können selten Handekzeme ausgelöst
werden und sollten bei entsprechenden anamnestischen Hinweisen berücksichtigt werden
Die Bestimmung von hautphysiologischen Parametern ist für die Differentialdiagnostik des
Handekzems nicht zielführend, kann aber als Verlaufsparameter vor allem für
Hautirritabilitätsdiagnostik bzw. zur Bestimmung der Barrierefunktion und ihrer Bedeutung
sind in einer Stellungnahme der Arbeitsgruppe zur Erfassung und Bewertung irritativer
Hautschäden kürzlich evaluiert worden [John & Skudlik 2006]
Die Prävention ist ein wichtiges Basiselement beim Management von Handekzemen, wobei
Maßnahmen der primären, sekundären und tertiären Prävention unterschieden werden.
Auf die primäre Prävention wird in dieser Leitlinie nicht eingegangen, da sich diese an
gesunde Personen zu Vermeidung von Krankheiten (in diesem Fal Handekzemen) richtet.
Bezüglich Primärprävention berufsbedingter Handekzeme wird auf die TRGS 401 [Elsner &
Brandenburg 2001; 2008] und den darin enthaltenen Verweis auf die Leitlinie
Hautschutzmittel (AWMF 013/ 056) verwiesen [Fartasch, Diepgen et al. 2008].
Maßnahmen der sekundären Prävention sind angezeigt, wenn bereits Hauterscheinungen an
den Händen vorliegen. Ziel ist die Früherkennung erster Symptome, um frühzeitig präventive
Falls kein Bezug der Hautveränderungen zu einer versicherten beruflichen Tätigkeit
festgestellt wird, obliegt primär dem Hautarzt die Aufgabe, Betroffene über adäquaten
Hautschutz aufzuklären (Verhaltens- und Verhältnisprävention auch im außerberuflichen
Unfallversicherungsträger schnell und effektiv geeignete Maßnahmen zu ergreifen, einer
Berufskrankheit vorzubeugen und Betroffenen zu ermöglichen, die berufliche Tätigkeit
fortzusetzen [John, Skudlik et al. 2007].
Jeder Arzt ist (gemäß § 41 Vertrag Ärzte/Unfal versicherungsträger) verpflichtet, einen
Patienten, bei dem die Möglichkeit besteht, dass durch die berufliche Tätigkeit eine
Hauterkrankung entsteht, wieder auflebt oder sich verschlimmert, einem Hautarzt
vorzustellen [Breuer 2005a; Breuer 2005b]. Dieser kann dann (ebenso wie Arbeitsmediziner
oder Ärzte mit der Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“) das Hautarztverfahren einleiten
[John, Skudlik et al. 2007]. Das Hautarztverfahren setzt besondere Schwerpunkte in der
exakten Erfassung der schädigenden Einwirkungen und der dezidierten Stellungnahme zu
den erforderlichen präventiven Maßnahmen. Diese umfassen sowohl therapeutische
Empfehlungen -einschließlich Beantragung eines Behandlungsauftrages nach §3 BKV- als
auch ausführliche Empfehlungen zu den zu ergreifenden Hautschutzmaßnahmen,
Unfallversicherungsträgers. Dies beinhaltet u. a. Vorschläge zur Einleitung spezifischer
Präventionsangebote auf der Ebene der sekundären Individual-Prävention (SIP;
Hautschutzseminare) bzw. der tertiären Individual-Prävention (TIP, modifiziertes stationär-
ambulant vernetztes Heilverfahren) [John & Skudlik 2006]. Zur Durchführung wird auf die
Empfehlung: Hautarztverfahren der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG)“
verwaltungsseitige Gewährleistung einer effizienten und raschen Umsetzung indizierter
Präventionsangebote nach (i.d.R. mittels Hautarztbericht) eingegangener Meldung [Skudlik &
Ambulante Hautschutzseminare sind für Gesundheitsberufe, Friseurhandwerk, Küchen- und
Reinigungsberufe sowie für weitere Berufsgruppen etabliert [Diepgen & Schmidt 2003;
Schwanitz, Riehl et al. 2003; Nienhaus, Rojahn et al. 2004; Schürer, Klippel et al. 2005;
Weisshaar, Radulescu et al. 2005; Soost, Graupner et al. 2007; Weisshaar, Radulescu et al.
2007]. Die Ko nzeption der Hautschutzseminare beinhaltet eine Verknüpfung der
methodischen Grundsätze und Verfahren der Erwachsenenbildung. Inhaltlich erfolgen
fachtheoretische und fachpraktische Schulungen zur Auswahl und Anwendung adäquaten
Hautschutzes mit dem Ziel des Berufsverbleibes. Bestandteil der edukativen Maßnahmen ist
die Motivation zur Anwendung adäquaten Hautschutzes und im Rahmen der
Gesundheitsförderung eine individuelle Kompetenzentwicklung bezüglich der Fähigkeit, sich
selbst für die eigene Gesundheit verantwortlich zu fühlen („empowerment“) [Schwanitz, Riehl
et al. 2003; Wulfhorst, Bock et al. 2006]. Die so erarbeiteten geeigneten Hautschutzmittel
werden nach Abschluss des Seminars in der Regel durch den Unfal versicherungsträger für
einen bestimmten, zumeist mehrmonatigen Zeitraum zur Verfügung gestellt („Starterpaket“).
Grundsätzlich besteht aber für den Arbeitgeber die Verpflichtung, adäquaten Hautschutz
bereit zu stellen (s. primäre Prävention).
Bei ambulant nicht beherrschbaren therapieresistenten schweren und / oder chronischen
Handekzemen kann die Indikation für eine stationäre Heilbehandlung bestehen. Fal s keine
berufsbedingte Hauterkrankung vorliegt Bezug zu einer beruflichen Tätigkeit hergestellt wird,
besteht die Indikation für eine akut-stationäre Behandlung oder eine stationäre
Erwerbsfähigkeit bedroht ist zu Lasten des Rentenversicherungsträgers [Buhles, Wehrmann
et al. 2006] (vgl. AWMF Leitlinie 013/026 „Stationäre dermatologische Rehabilitation
Bei berufsbedingten schweren Handekzemen (Bereich der gesetzlichen Unfallversicherung)
Tertiäre Präventionsmaßnahmen sind bei konkret drohendem objektivem Zwang zur
Unterlassung der schädigenden Tätigkeit (drohende Gefahr der Entstehung einer
Berufskrankheit nach Nr. 5101 BKV) indiziert. In der Regel handelt es sich hierbei um
klinisch schwere und / oder chronifizierte Handekzeme, bei denen die ambulanten
Maßnahmen der sekundären Prävention nicht ausreichend waren [Diepgen, Radulescu et al.
Tertiäre Präventionsmaßnahmen bei (berufsbedingten) Handekzemen beinhalten eine
betriebsärztliche, gesundheitspädagogische, ergotherapeutische, psychologische und BG-
verwaltungsseitige) Intervention mit dem Ziel der Verbesserung des Krankheitsbildes und
soweit möglich eines langfristigen Berufsverbleibes [Skudlik, Wulfhorst et al. 2008]. Dieses,
(„Stufenverfahren Haut“ [Drechsel-Schlund, Francks et al. 2007; Skudlik & John 2007]) wird
mit dem Ziel einer möglichst langfristigen Abheilung des Handekzems in speziellen
berufsdermatologischen Zentren eingeleitet (modifiziertes stationäres Heilverfahren nach
dem „Osnabrücker Modell“) und eng verzahnt im Rahmen eines in der Regel längerfristigen
ambulanten berufsgenossenschaftlichen Heilverfahrens durch den betreuenden Hautarzt am
Heimatort fortgeführt [Skudlik, Weisshaar et al. 2008].
In den Fällen, in denen trotz konsequenter Ausschöpfung der zur Verfügung stehenden
Abhilfemaßnahmen der sekundären und tertiären Prävention der objektive Zwang zu
Unterlassung der schädigenden Tätigkeit nicht abwendbar ist, ist die Erstattung einer
„ärztlichen Anzeige über eine Berufskrankheit“ (F6000) [John 2003] indiziert.
Nach tatsächlich erfolgter Aufgabe der schädigenden Tätigkeit können – ggf. untermauert
durch ein berufsdermatologisches Gutachten – im Rahmen der tertiären Prävention
leidensgerechte Tätigkeit, ambulantes, ggf. modifiziertes stationäres Heilverfahren zur
Minderung der Berufskrankheitenfolgen) angezeigt sein [Diepgen, Radulescu et al. 2005;
Die Therapie orientiert sich an der Systematik, Klinik und dem Schweregrad des
Handekzems (Definition siehe 4.1). Eine Übersicht zum stufenweisen Vorgehen ist in
Leichte Handekzeme sol ten schnell, effektiv und konsequent therapiert werden, um einer
Chronifizierung entgegen zu wirken. Eine vollständige funktionelle Regeneration der
epidermalen Barriere tritt erst im Verlauf von mehreren Wochen bzw. Monaten nach
Abheilung eines chronischen Handekzems ein. Daher ist darauf zu achten, dass Betroffene
eine ausreichend lange Karenz gegenüber hautirritierender Exposition einhalten.
Chronische Handekzeme (Definition siehe Abschnitt 4.1) sind schwer zu therapieren und
Abbildung 2: Stufenweise Therapie bei Handekzemen entsprechend des Schweregrades
Hydratation der Haut, Emollientien, Vermeidung oder Reduktion von Triggerfaktoren, Initiierung von Hautschutzmaßnahmen
heilen bei adäquater dermatologischer Therapie und Mitwirkung des Patienten
bestehen trotz adäquater dermatologischer Therapie und Mitwirkung des Patienten
ausgedehnte dauerhafte oder rezidivierende Hautveränderungen von erheblichem
Krankheitswert mit z. B. Rhagaden, ausgeprägter Lichenifikation und Infiltration. Als chronisch werden Handekzeme bezeichnet, die über einen Zeitraum von 3 Monaten trotz adäquater dermatologischer Therapie und Mitwirkung des Patienten nicht zur Abheilung kommen bzw. in einem Zeitraum von 12 Monaten mindestens zweimal rezidivieren.
Bei der Therapie des Handekzems sind die allgemeinen Therapieprinzipien der
stadiengerechten Ekzemtherapie zu beachten sowie die Ätiologie (atopisch, allergisch,
irritativ), die Akuität (akutes versus chronisches Ekzem), die Morphe (Rötung, Schuppung,
Lichenifikation, Bläschen, Hyperkeratosen, Rhagaden etc.) und die Lokalisation
(Handrücken, Fingerzwischenräume, Handflächen) der Hauterscheinungen. Voraussetzung
für eine erfolgreiche Therapie ist das Erkennen und die Meidung ursächlicher exogener
Faktoren (z.B. Allergene, Irritantien). Bei einer Vielzahl von Therapieoptionen, die seit vielen
Jahren eingesetzt werden, fehlen trotz umfangreicher klinischer Erfahrung randomisierte
klinisch kontrollierte Studien (RCT) [Diepgen, Svensson et al. 2005; Brasch, Becker et al.
2007; Diepgen, Agner et al. 2007]. In den bis zur Erstellung der Leitlinie publizierten
randomisierten klinisch kontrollierten Studien wurden 5 RCTs zu topischen Kortikosteroide
[Mol er, Svartholm et al. 1983; Uggeldahl, Kero et al. 1986; Bleeker, Anagrius et al. 1989;
Gupta, Shear et al. 1993; Veien, Larsen et al. 1999], 7 zu UV-Licht Therapie [Rosen,
Mobacken et al. 1987; Sjovall & Christensen 1987; Sheehan-Dare, Goodfield et al. 1989;
Grattan, Carmichael et al. 1991; Bayerl, Garbea et al. 1999; Polderman, Govaert et al. 2003;
Van Coevorden, Kamphof et al. 2004], 5 zur Strahlentherapie [Fairris, Mack et al. 1984; King
& Chalmers 1984; Fairris, Jones et al. 1985; Cartwright & Rowell 1987; Lindelof, Wrangsjo et
al. 1987], 1 zur Strahlentherapie im Vergleich zu topischer PUVA Therapie[Sheehan-Dare,
Goodfield et al. 1989], 2 zur oralen Gabe von Cyclosporin [Granlund, Erkko et al. 1996;
Granlund, Erkko et al. 1997], 3 zur oralen Gabe von Retinoiden [Akiyama, Fujii et al. 2001;
ThestrupPedersen, Andersen et al. 2001; Ruzicka, Larsen et al. 2004; Ruzicka, Lynde et al.
Pimecrolimus:[Belsito, Fowler et al. 2004]), 2 über Mittel zur Chelatbildung bei Metallen
(Triethylenetetramin:[Burrows, Rogers et al. 1986]; Disulfiram: [Kaaber, Menne et al. 1983])
sowie je ein RCT zur Therapie mit einem topischen Retinoid (Bexarotene) [Hanifin, Stevens
et al. 2004], topischen Antibiotika [Hill, Wong et al. 1998], Iontophorese [Odia, Vocks et al.
1996], Disodiumcromoglykat [Pigatto, Gibelli et al. 1990], Ranitidin [Veien, Kaaber et al.
1995], Emollients [Kucharekova, van de Kerkhof et al. 2003], Primrose oil [Whitaker, Cilliers
Die konsequente Rückfettung der Haut ist ein wesentlicher Bestandteil der Basistherapie,
wobei möglichst konservierungs- und duftstofffreie Präparate eingesetzt werden sollten. Im
akuten Stadium wird mit Umschlägen, Lotionen oder Cremes behandelt, im subakuten
Stadium mit Salben und im chronischen Stadium mit Fettsalben.
Glukokortikosteroiden und Calcineurininhibitoren ist in Tabelle 5 dargestellt.
Tabelle 5: Lokaltherapie bei Handekzemen entsprechend der Morphe (ohne topische
Glukokortikoide und Calcineurininhibitoren).
- synthetische Gerbstoffe (Tanninartig),
- Lotio alba, Pasta exsiccans NRF, Handbäder,
(fett-) feuchte Umschläge, Betupfen mit alkoholhaltigen Tinkturen,
- bei Kombination mit Hyperhidrosis evtl.
Aluminiumchloridhexahydrat, Leitungswasseriontophorese (siehe AWMF- Leitlinie Nr.013/059: Definition & Therapie der primären Hyperhidrosis)[Wörle, Heckmann et al. 2007]
- Grundregeln der topischen Therapie: „feucht
- Handbäder, (fett-) feuchte Umschläge,
- Chlorhexidin, Polyhexanid, Povidon-Jod,
Octenidin, Wasserstoffperoxid, Silbersulfadiazin, Clioquinol, 8- Chinolinsulfat-haltige Lotionen/alkoholisch & wässrige Lösungen, Triclosan- & Fusidinsäure haltige Externa (siehe AWMF- Leitlinie Nr.013/038 &54: Staphylokokkeninfektion der Haut, Streptokokkeninfektion der Haut & Schleimhäute)[Schöfer, Brockmeyer et al. 2008; Tschachler, Brockmeyer et al. 2008]
- salicylsäurehaltige Salben (in niedrigeren Konz.
Antiinflammatorisch/ - Steinkohlenteerhaltige Externa
Rückfettung mit Öl-in-Wasser oder Wasser-in-Öl-Emulsion,
Als Keratolytika werden Salizylsäure und Harnstoff eingesetzt. Salizylsäure wird in
Konzentrationen bis zu 20% wegen ihrer Hornschicht-lösenden Wirkung bei chronischen,
insbesondere hyperkeratotisch rhagadiformen Handekzemen eingesetzt, Harnstoff in
Konzentrationen von 5% bis 10% wegen seiner Hornschicht-erweichenden, glättenden,
penetrationsfördernden und wasserbindenden Wirkung [Frosch, Peiler et al. 2003;
Bohnsack, Scherdin et al. 2004; Schoelermann, Bohnsack et al. 2005]. Bei zu hoher oder
falscher Dosierung, Okklusion oder gleichzeitigen irritativen Expositionen kann es zu
Hautreizungen, Rötungen und Brennen kommen. Es ist auf eine möglicherweise
penetrationsfördernde Wirkung zu achten.
Der gezielte und richtige Einsatz von Glukokortikosteroiden ist nach wie vor von zentraler
Bedeutung für die antientzündliche topische Lokaltherapie. Die Potenz des eingesetzten
Kortikosteroides und die Therapiedauer hängen von der Schwere des Handekzems und der
Lokalisation ab. Es wird auf die Leitlinie „Topische Dermatotherapie mit Kortikosteroiden –
therapeutischer Index“ der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft verwiesen (AWMF-
Leitlinie 013/034) [Luger, Loske et al. 2004; Luger, Elsner et al. 2005]. Die Präparate stehen
in verschiedenen Grundlagen zur Verfügung, z.B. als Lösung, Fettcreme, Salbe usw. Die
Wahl der Grundlage richtet sich nach der Morphe und dem Stadium des Ekzems. Für
Wirksamkeit und Nebenwirkungsrisiko sind nicht nur die Wirkstoffe selbst verantwortlich,
sondern auch die Grundlage und der Applikationsmodus.
Bisher wurden nur 5 randomisierte kontrollierte klinische Studien (RCT) zur topischen
Therapie mit Kortikosteroiden bei Handekzemen durchgeführt. In Tabelle 6 sind die
Charakteristika dieser Studien kurz dargestellt.
Kortikosteroide sol ten immer mit einer rückfettenden steroidfreien Lokaltherapie kombiniert
werden. Systemische Kortikosteroide sol ten zur Therapie des Handekzems nur in
besonderen Fällen eingesetzt werden. Ebenso sol te es vermieden werden, topische
Kortikosteroide über einen längeren Zeitraum einzusetzen. Besser ist es, im akuten Schub
ausreichend starke Kortikosteroide über einen kurzen Zeitraum einzusetzen und diese dann
wieder entsprechend schnell auszuschleichen.
Vor Einsatz topischer Kortikosteroide sol te eine Mykose ausgeschlossen worden sein. Die
topische Behandlung mit Kortikosteroiden darf keinesfalls eine adäquate ätiologische
diagnostische Abklärung des Handekzems ersetzen oder unangemessen verzögern. Bei
Eintreten einer Befundverschlechterung ist die Möglichkeit einer Kontaktsensibilisierung auf
das Kortikosteroid selbst oder Inhaltsstoffe des Topikums in Erwägung zu ziehen und mittels
Epikutantestung diagnostisch abzuklären [Dooms-Goossens & Morren 1992; Uter, Geier et
al. 2001; Davis, el-Azhary et al. 2007].
Die unerwünschten Nebenwirkungen der Kortikosteroide sind gut bekannt, beim Handekzem
ist eine dermale Hautatrophie und eine epidermale Barriereschädigung besonders
bedeutsam. Dies kann die funktionelle Wiederherstellung der epidermalen Barriere und somit
eine dauerhafte medizinische Rehabilitation erschweren oder sogar unmöglich machen
[Kligman 2001; Kao, Fluhr et al. 2003]. Die Beeinflussung der Barrierefunktion durch
Kortikosteroide sol te bei fortbestehender irritativer Exposition (z.B. am Arbeitsplatz)
Zur Einsparung von topischen Kortikosteroiden hat sich die Intervall- oder Stufentherapie
bewährt. Im Allgemeinen ist die epidermale Barriere beim Absetzen / Ausschleichen der
Kortikosteroide noch nicht wieder aufgebaut, so dass eine konsequente kortikosteroidfreie
Lokaltherapie notwendig ist (beispielsweise kombiniert mit einer Phototherapie).
Bezugnehmend auf den in der Leitlinie 013/034 [Luger, Elsner et al. 2005] aufgestellten
therapeutischen Index sind Glukokortikoide der Kategorie 2 mit möglichst hohem
therapeutischen Index (TIX > 2) in der Therapie chronischer Handekzeme besonders zu
empfehlen, da sie eine besonders günstige Ratio von erwünschter zu unerwünschter
Wirkung zeigen. Ausgeprägte akut-inflammatorische Handekzemschübe können den
kurzfristigen Einsatz hochpotenterer Korikosteroide mit einem geringeren TIX rechtfertigen.
Ferner kann bei chronisch hyperkeratotisch-rhagadiformen Handekzemen die Behandlung
mit einem hochpotenten Glukokortikoid wie Clobetasol indiziert und derjenigen mit
Glukokortikoiden mit niedrigerer Potenz und höherem TIX überlegen sein, um bei diesen
Ekzemformen die antiproliferative Wirkung auszunutzen und da per se von einer geringeren
Wirkstoffpenetration ausgegangen werden kann.
Tabelle 6: Charakteristika randomisierter klinischer Studien zur Therapie des Handekzems
mit topischen Kortikosteroiden und Phototherapie
Therapiearm 1: Orale Zeitdauer bis Abheilung 14 versus 16
Die Calcineurininhibitoren Pimecrolimus und Tacrolimus können zur Behandlung eines
atopischen Handekzems eingesetzt (S2-Leitlinie Neurodermitis [Werfel, Aberer et al. 2008]
AWMF 013/027). Allerdings liegen kontrol ierte Studien mit ausreichender Fallzahl zur
Wirksamkeitsbeurteilung beim Handekzem nicht vor. Andererseits kann durch den Einsatz
der Calcineurininhibitoren das Auftreten einer Hautatrophie mit weiterer Verminderung der
Barrierefunktion verhindert werden [Schliemann, Kelterer et al. 2007]. Einschränkungen vor
allem bei geplanter Phototherapie sind zu bedenken.
Bei superinfizierten Ekzemen können antimikrobielle Substanzeneingesetzt werden (z.B.
Clioquinol (Vioform®), Chlorhexidin, usw.) [Frentzen, Ploenes et al. 2002; Gloor, Becker et
al. 2002]. Deren Anwendung wird beim atopischen Ekzem beschrieben [Stalder, Fleury et al.
1992; Brockow, Grabenhorst et al. 1999; Wohlrab, Jost et al. 2007].
Der Zusatz von teerhaltigen Präparaten (z.B. Liquor carbonis detergens, Ichthyol oder
Tumenol ) kann bei subakuten bis chronischen Ekzemen angewandt werden und hat eine
entzündungshemmende, juckreizstillende und antiproliferative Wirkung [Pion, Koenig et al.
1995; Schmid & Korting 1996; Roelofzen, Aben et al. 2007].
Bei hyperkeratotisch-rhagadiformen und vesikulären Handekzemen bestehen nicht
publizierte klinische Erfahrungen zur Therapie mit Cignolin (Dithranol) (DD Psoriasis).
7.4 Physikalische Therapie und Phototherapie
Bei zusätzlich bestehender Hyperhidrose und bei vesikulären (dyshidrosiformen)
Handekzemen kann eine Behandlung mit Leitungswasser-Iontophorese durchgeführt werden
[Odia, Vocks et al. 1996; Hölzle, Reinauer et al. 2004] (AWMF QS-Leitlinie Leitungswasser-
Beim chronischen Handekzem hat sich die Photochemotherapie sehr bewährt, wobei heute
überwiegend Creme- oder Bade-PUVA Therapie eingesetzt wird. Durch den Einsatz von
Teilkörperbestrahlungsgeräten kann die Behandlung auf die Hände beschränkt werden.
Einige kontrol ierte Studien belegen die Wirksamkeit verschiedener Modalitäten der
Phototherapie [Diepgen, Radulescu et al. 2005]. Die Charakteristika der 7 bisher
durchgeführten randomisierten kontrollierten klinischen Studien (RCT) zur Anwendung der
Phototherapie bei Handekzemen sind in Tabelle 6 dargestellt. Die Fallzahlen sind insgesamt
Bei einer Langzeittherapie ist das potentielle kanzerogene Risiko zu beachten (Siehe
S1-Leitlinie Phototherapie und Photochemotherapie AWMF 013/029 [Hölzle, Gollnick et al.
2007]). Eine Kombination von topischen Calcineurininhibitoren mit der UV-Therapie ist zu
Die Wirksamkeit einer sog. „UV-freien Phototherapie“ (Dermodyne®) ist zur Zeit
wissenschaftlich unzureichend belegt [Krutmann, MedveKoenigs et al. 2005].
Schwere, chronische Handekzeme (Definition siehe 4.1), die nicht ausreichend auf die
lokaltherapeutischen Maßnahmen ansprechen, können die frühzeitige Einleitung einer
systemischen Therapie erforderlich machen. Alitretinoin ist zur Therapie des chronischen
Handekzems zugelassen und zeigte in klinischen Studien eine überzeugende Wirksamkeit
[Ruzicka, Larsen et al. 2004; Ruzicka, Lynde et al. 2008]. Ciclosporin sollte nur bei
schweren, therapeutisch nicht beherrschbaren Handekzemen eingesetzt werden (off label
Alitretinoin ist zugelassen für die Behandlung des schweren chronischen Handekzems, das
nicht oder nicht ausreichend auf die Behandlung mit potenten topischen Kortikosteroiden
anspricht. Alitretinoin ist ein Agonist beider Vitamin-A-Säure-Rezeptoren und wirkt primär
immunmodulatorisch und antientzündlich (im Gegensatz zu Retinoiden kaum austrocknend).
Mit einem Studienprogramm von über 2000 untersuchten Patienten weist es die mit Abstand
höchste Evidenz bei der Therapie des chronischen Handekzems auf [Bollag & Ott 1999;
Ruzicka, Larsen et al. 2004; Ruzicka, Lynde et al. 2008]. In einer Phase III Studie, der sog.
BACH-Studie (Benefit of Alitretioin in Chronic Hand Ekzema) konnte gezeigt werden, dass
sich der Symptomscore des Handekzems unter Alitretinoin 30mg um 75% nach 24 Wochen
Therapie verbesserte (Ruzicka et al. 2008). Jeder zweite Patient erreichte unter der 30mg
Dosierung eine vollständige bzw. fast vollständige Abheilung. 65% blieben in der 6-
monatigen Nachbeobachtungsphase rezidivfrei. Von den Patienten, die wieder behandelt
werden mussten, heilten 80% unter Alitretinoin 30mg erneut vollständig ab, so dass
Alitretinoin auch für das Langzeitmanagement des chronischen Handekzems eingesetzt
werden kann. Die empfohlene Standarddosierung von Alitretinoin ist 30mg 1x täglich oral,
bei Patienten mit nicht ausreichend eingestellter Fettstoffwechselstörung sollte die Therapie
mit 1x täglich 10 mg begonnen werden. Die Therapie sollte über 12 – 24 Wochen bzw. bis
zur Abheilung durchgeführt werden. Studien zeigten, dass eine Weiterführung der Therapie
eine zusätzliche Besserung bringen kann. Alitretinoin wurde insgesamt gut vertragen,
Kopfschmerzen, die insbesondere innerhalb der ersten 10 Tage nach Therapiebeginn
auftraten und vorübergehend waren, sind die am häufigsten beobachtete Nebenwirkung (bei
ca. 20% der Patienten). Wie alle Vitamin-A-Säure-Derivate ist Alitretinoin teratogen. Daher
ist bei Frauen im gebärfähigen Alter ein Schwangerschaftspräventionsprogramm
durchzuführen (analog Isotretinoin), das einen Monat vor, während und bis zu einem Monat
nach Absetzen eine ausführliche Aufklärung, sichere Kontrazeption, und regelmäßige
ärztlich überwachte Schwangerschaftstests umfasst.
Systemische Glukokortikosteroide können im Rahmen eines akuten schweren Handekzems
kurzfristig eingesetzt werden (in der Regel 0,5 – 1 mg / KG / Tag Prednisolonäquivalent). Zur
Behandlung eines chronischen Handekzems sind sie aufgrund des Nebenwirkungsprofils
und fehlender klinischer Studien zur Wirksamkeit nicht geeignet.
Ciclosporin ist zur Therapie der schwer ausgeprägten atopischen Dermatitis zugelassen
[Granlund, Erkko et al. 1996; Granlund, Erkko et al. 1997]. In einer Metaanalyse von Schmitt
[Schmitt, Schmitt et al. 2007] wurden 15 Studien mit insgesamt 602 Patienten analysiert. 11
Studien waren dabei homogen und konnten verglichen werden. Hierbei zeigte sich nach
einer Anwendung von Ciclosporin über 6-8 Wochen eine Effektivität von 55% (95%-CI 48-
Gemäß der Linien der AWMF (AWMF 013/013 „Therapie mit Ciclosporin in der
Dermatologie“) [Mrowietz, Czech et al. 2006] wird empfohlen eine Therapie mit Ciclosporin
über maximal 6 Monate in der niedrigsten therapeutisch wirksamen Dosis mit
anschließender Dosisreduktion über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten einzusetzen. Bei
einigen Patienten ist eine 6-monatige Therapie allerdings nicht ausreichend, um einen
anhaltenden klinischen Erfolg zu erreichen. Bei gutem Ansprechen kann die Therapie früher
beendet werden. Ist kein Ansprechen innerhalb von 8 Wochen zu verzeichnen, wird
empfohlen, die Ciclosporingabe zu beenden (AWMF- Leitlinie 013/013 der Deutschen
Dermatologischen Gesellschaft (DDG): Therapie mit Ciclosporin in der Dermatologie
Für weitere im Einzelfall eingesetzten Therapiemaßnahmen (off label use) wie Metothrexat,
Azathioprin, u.a. fehlen randomisierte klinische Studien. Hinsichtlich der Anwendung dieser
Substanzen, insbesondere beim atopischen Ekzem und Psoriasis wird auf die
entsprechenden Leitlinien verwiesen (AWMF 013/001-010-046-047) [Mrowietz, Barth et al.
2005a; Mrowietz, Barth et al. 2005b; Mrowietz, Altmeyer et al. 2006; Nast, Kopp et al. 2006].
Eine symptombezogene Begleitmedikation (z.B. Antihistaminika, Antibiotika) kann im
Einzelfall hilfreich sein. Insbesondere bei schweren Handekzemen können begleitende
psychotherapeutische Maßnahmen sinnvoll sein.
Expertenkommission bestehend aus den Autoren
Prof. T.L. Diepgen, Abteilung Klinische Sozialmedizin, Berufs- und Umweltdermatologie, Ruprecht-Karls- Universität Heidelberg
Prof. P. Elsner, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dr. S. Schliemann, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Prof. M. Fartasch, Abteilung klinische & experimentelle Berufsdermatologie, BGFA-Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Ruhr-Universität Bochum
PD Dr. C. Skudlik, Fachgebiet Dermatologie, Umweltmedizin, Gesundheitstheorie, Universität Osnabrück
Prof. Dr. S.M. John, Fachgebiet Dermatologie, Umweltmedizin, Gesundheitstheorie, Universität Osnabrück
Prof. M. Worm, Klinik für Dermatologie, Charité Universität Berlin
Auftragserteilung durch den Präsidenten der DDG Herrn Prof. Gollnik
Diese Leitlinie wurde ohne finanzielle oder andere Formen der Unterstützung durch Dritte
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Dr Peter Kiehlmann Dr Christine Paterson Dr Ade Ogunnupe Dr Damian McGrory Working together, caring for your health Assistants Dr Rhona McKeown Dr Julie Cooper Danestone Medical Practice Fairview Street, Danestone, Aberdeen AB22 8ZP Telephone: (01224) 822866 Fax: (01224) 849699 TRAVEL CLINIC QUESTIONNAIRE NOTE: Complete 1
globecampus.ca ~ Serious illness gets serious attention Serious illness gets serious attention A passion for tackling serious illnesses — sometimes driven by the experiences of someone close to them — led theserecipients to research potential improvements to existing treatments. Neil Kalra, 19, Saskatoon, Sask. Bottom to top: Perri Tutelman, Neil Kalra, Sapna Shah, Sof